Trotz zahlreicher Studien zum erhöhten Viktimisierungsrisiko von Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung gibt es bisher wenig Erkenntnisse dazu, wie sich die Situation der Betroffenen nach erlebter Viktimisierung und die institutionelle Verarbeitung entsprechender Strafanzeigen darstellen. Ausgehend von diesen Fragestellungen wurden Erfahrungen nordrhein-westfälischer Richter*innen, Staatsanwält*innen und Polizeibeamt*innen mit einschlägigen Verfahren erforscht und mögliche Hürden für die Betroffenen, die einem erfolgreichen Verfahrensabschluss entgegenstehen, eruiert.
Die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse bildeten sodann die Grundlage für die Entwicklung konkreter Präventionsansätze und Hilfestellungen für Betroffene und Professionelle im Versorgungs- und Hilfesystem, um Konfliktpotentiale in der Begegnung zu reduzieren und eine sekundäre Viktimisierung der Opfer als Zeug*innen zu vermeiden.