Das Therapieprogramm für angemessenes Sexualverhalten (ThePaS) richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die grenzverletzendes Sexualverhalten gezeigt haben. Das primäre Ziel ist es, eine Verhaltensänderung bei den Teilnehmenden zu erreichen und so weiteren Delikten vorzubeugen. Eine Durchführung des Programms ist sowohl im ambulanten als auch im stationären Rahmen möglich, und das Vorgehen eignet sich für das Gruppensetting ebenso wie für das Einzelsetting.
Der modulare Aufbau ermöglicht es, das Programm auf die jeweiligen Bedürfnisse der Jugendlichen abzustimmen. Kernstück des ThePaS bilden dabei die 12 deliktfokussierten Pflichtmodule, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit den verübten Grenzverletzungen ermöglichen. Je nach Bedarf können flexible Module hinzugezogen werden, die auf Wissenserwerb (Sexualaufklärung, Recht und Gesetze) oder auf das Erlernen sozialer und emotionaler Fertigkeiten (z.B. Umgang mit Gefühlen, mit schwierigen Situationen sowie Konflikten, Beziehungsaufbau) fokussieren. Das Vorgehen orientiert sich dabei an kognitiv-verhaltenstherapeutischen und ressourcenorientierenden Prinzipien. Ausführlich wird das therapeutische Vorgehen für jedes Modul beschrieben. Zahlreiche Arbeitsmaterialien unterstützen die Durchführung. Das ThePaS schließt somit eine Versorgungslücke im deliktpräventiven Umgang mit jungen Personen mit grenzverletzendem Sexualverhalten.