Qualitätsmanagement neu denken: Wie trotz abnehmender Ressourcen in Zukunft eine gute Versorgung gelingt
Steigender Versorgungsanspruch in der Pflege alter Menschen, abnehmende Verfügbarkeit von Pflegekräften und das ewige Thema „Finanzierung“: über die aktuellen Herausforderungen in der Langzeitpflege besteht Einigkeit. Wirksame Lösungsansätze sind hingegen rar.
Das prozessbasierte Qualitätsmanagementsystem „pQMS extended“ zeigt Wege auf, wie diesem Pflegedilemma wirksam begegnet werden kann.
Bei der Entwicklung von „pQMS extended“ ging das Autorenteam davon aus, dass die Rekrutierung einer ausreichenden Anzahl qualifizierter Personen dauerhaft nicht möglich sei. Damit stellte sich die Frage: Wie kann die Arbeit mit geringerem Personaleinsatz dennoch qualitätsvoll ausgeführt werden? Die Antwort des Autorenteams:
Optimieren der Arbeitsabläufe
Beseitigen von nichtwertschöpfenden Teilprozessen (z.B. Verschwendung von Zeit durch Doppelarbeit)
konsequentes Nutzen von Möglichkeiten der Digitalisierung
Ausrichtung der Leistungen auf Kundenbedürfnisse
Basierend auf einer kritischen Analyse bestehender Qualitätsmanagementsysteme, die im Gesundheits- und Pflegeunternehmen zum Einsatz kommen (ISIO EQFM, CMMI, KTQ, E-Qualin), werden neue Lösungsvorschläge mit dem „pQMS extended“ vorgestellt und das Verständnis von Qualitätsmanagement auf fünf Kriterien erweitert:
stets am neuesten Wissensstand orientiert
wirtschaftlich optimiert
juristisch korrekt
in IT integriert
auf die Unternehmenskultur abgestimmt
Die notwendigen Instrumente werden – branchenorientiert – entlang des Prozesslebenszyklus so vorgestellt, dass sie in der Praxis leicht übernommen und auf eigene Bedürfnisse angepasst werden können.
Theorie trifft Praxis: FH-Prof. Dr. Paul Brandl entwickelte mit dem prozessbasierten Qualitätsmanagement-Ansatz „pQMS extended“ dieses neuartige QM-System. Dr. Irmtraud Ehrenmüller hat als Geschäftsführerin der Kreuzschwestern-Pflegeheime das „pQMS extended“ in vier Häusern in Oberösterreich eingeführt.