Seit den Anfängen der Psychotherapie haben deren Nebenwirkungen und negative Effekte immer wieder Eingang in den wissenschaftlichen Diskurs gefunden. Dennoch ist eine systematische Forschung und eine Berücksichtigung dieses Themas in der klinischen Praxis oder Therapeutenausbildung weiterhin unzureichend. So gehört es immer noch nicht zum Standard, dass in Therapiestudien auch systematisch Nebenwirkungen untersucht oder dass in der Ausbildung von Psychotherapeuten Seminare über Nebenwirkungen durchgeführt werden. Ein besonderes Hindernis für eine konsistente Forschung und auch Berücksichtigung des Themas in der klinischen Praxis ist der Mangel an allgemein akzeptierten und evaluierten Messinstrumenten.
Der vorliegende Band soll Psychotherapieforschern wie -anwendern nützliches Handwerkszeug zur Erfassung von Nebenwirkungen zur Verfügung stellen. Neben der theoretischen, methodischen und praktischen Einordnung der einzelnen Messinstrumente wird der Frage der Klassifikation und Definition von Nebenwirkungen nachgegangen. Die Notwendigkeit, die Thematik auch in der Ausbildung zu berücksichtigen und die Frage der Aufklärung sind weitere Themen dieses Buches.