Mobilisation versus Manipulation
Gegenstand dieses Buches sind anerkannte manuelle Behandlungstechniken wie Triggerpunkt-Behandlung, myofasziale und Muskel-Energie-Techniken, Positionierung sowie Mobilisationsbehandlung. All diese Techniken werden zunehmend in den Behandlungsplan integriert - vorausgesetzt der Therapeut berücksichtigt auch seine Palpationskunst und hat dadurch ein Gefühl für Gewebeveränderungen vor und nach der Behandlung erworben.
Es wurde bewusst auf die Darstellung von intensiven Manipulationsgriffen verzichtet, welche ohnehin aus forensischen Gründen neu zu bewerten sind, da sie nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen an Nutzen verloren haben und - zwar in seltenen Fällen - noch immer durch Komplikationen belastet sind.
Die vermittelten Techniken in diesem Buch beruhen auf den praktischen Erfahrungen aus inzwischen über dreißig Jahren Lehrtätigkeit des Autors in der Manuellen Medizin, die in dieser Zeit einen gewaltigen positiven Wandel erlebt hat. Unmöglich können alle in der Manuellen Medizin anwendbaren Griffe aufgezeigt werden. Der Schwerpunkt in diesem Buch liegt deshalb auf den Griffen, die sich über viele Jahre in den Kursen bewährt haben. Auch die überwältigende Resonanz der Kursteilnehmer und Berichte über ihre guten Erfahrungen mit den erlernten Techniken in der Praxis haben dazu geführt, dieses Buch zu initiieren.
Kraniofasziale Techniken, die schon 1894 im Buch des Schweizer Landarztes Otto Naegeli zu finden waren, sind heute eine sinnvolle Ergänzung in der manuellen Behandlung, zumal sich inzwischen über die Beobachtungen und Kenntnisse der Segmentanatomie (Wancura) die Wirkungsweise dieser Griffe wissenschaftlich erklären lässt.
Wichtig ist ebenfalls der Trend in den medizinischen Heilberufen und auch in der manuellen Therapie, der geprägt ist von der empathischen Zuwendung zum Patienten.