Frauen mit Fluchterfahrung in der Phase des Mutterwerdens weisen aufgrund ihrer Schwangerschaft einen erhöhten gesundheitlichen Versorgungsbedarf auf. Erfahrungen im Zusammenhang mit der Flucht können eine physische und psychosoziale Belastung in dieser Lebensphase darstellen. Geburtshilfliche Akteur*innen unterstützen durch ihr professionelles Handeln die physiologischen Prozesse des Mutterwerdens. Das Ziel des Forschungsprojektes war es, die Gestaltung der geburtshilflichen Betreuung von Frauen mit Fluchterfahrung zu untersuchen. Geburtshilfliche Akteur*innen sehen, dass ein Mehrbedarf an psychosozialer Betreuung besteht. Hinzu kommen herausfordernde Arbeitsbedingungen durch komplexe Strukturen innerhalb des Asylverfahrens sowie Probleme in der Kommunikation im Umfeld von Frauen mit Fluchterfahrung. Diese nehmen Einfluss auf den Handlungs- und Verantwortungsbereich sowie die Interaktionsmuster in der Betreuung. Das Forschungsergebnis zeigt, dass Geburtshilfliche Akteur*innen mit Anpassungen in ihrem Handeln gegenüber Frauen mit Fluchterfahrung reagieren, welche das Modifizieren, das Aufrechterhalten und das Unterlassen allgemein etablierter Handlungen umfassen.