Das Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen (DSM) ist ein weltweit etabliertes Klassifikationssystem für psychische Störungen. Es ermöglicht eine zuverlässige Diagnostik psychischer Störungen und liefert zweckdienliche Anleitungen für Fachpersonen unterschiedlicher Orientierungen im klinischen und wissenschaftlichen Bereich. Alle Störungen sind anhand expliziter Kriterien detailliert beschrieben und erleichtern die objektive Beurteilung klinischer Erscheinungsbilder in psychiatrischen und psychotherapeutischen Einrichtungen. Die Struktur von DSM-5 deckt sich mit der der International Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheitsorganisation.
In der vorliegenden fünften Fassung wurden zahlreiche Modifikationen und Erweiterungen gegenüber der Vorgängerversion DSM-IV vorgenommen, wodurch der Einsatz in der klinischen Forschung und Praxis weiter verbessert werden kann. Dazu gehören die Berücksichtigung entwicklungsbezogener diagnostischer Aspekte und die Integration neuer Befunde der genetischen und bildgebenden Forschung. Für die einzelnen Störungsbilder werden u.a. Informationen zu diagnostischen Merkmalen, Entwicklung und Verlauf, zur Prävalenz, Risiko- und prognostischen Faktoren, kultur- und geschlechtsspezifischen Besonderheiten, funktionellen Folgen, zur Differenzialdiagnose und Komorbidität gegeben. Neben den bereits wissenschaftlich anerkannten Diagnosen werden in einem separaten Teil des Manuals neue Störungen und Syndrome, die weiterer Forschung bedürfen, dargestellt und diskutiert. Weiterhin werden verschiedene dimensionale Maße für Symptomschwere und Beeinträchtigungsgrad vorgestellt, die eine präzisere und flexiblere Beurteilung von Einschränkung und Behinderung erleichtern sollen.