Der von Hubert Kolling herausgegebene Band 8 des Biographischen Lexikons zur Pflege-geschichte bietet, wie die bereits vorliegenden Bände 1 (1997), 2 (2001), 3 (2004), 4 (2008), 5 (2011), 6 (2012) und 7 (2015), den Nutzern eine schnelle Übersicht über die Lebensdaten und Werke historischer Pflegepersönlichkeiten, die bislang noch wenig oder gar nicht allgemein bekannt sind.
Das Spektrum der vorgestellten Personen, bei denen hierbei immer alle Geschlechter gemeint sind, ist breit gestreut und reicht – ausgehend von einem weit gefassten Begriff „Pflegeberuf“ – neben unmittelbar in der Pflege Wirkenden von Adeligen und Medizinern über Theologen bis hin zu Gewerkschaftern. Hinzu kommen Pflegehistoriker, Pflegewissenschaftler, Pflegedirektoren, Hospitalgründer und deren Vorsteher, Lehrbuchautoren, Vertreter der mittelalterlichen Krankenpflege, Gründer von Krankenpflegeorden sowie Ordensgemein-schaften und Schwesternschaften, ebenso wie Repräsentanten der Mutterhäuser. Berücksich-tigt werden auch solche Personen, die mehr in die Breite als in die Tiefe und mehr zerstörend als aufbauend wirkten. Dementsprechend finden für die Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) sowohl Inhaber von für die Krankenpflege wichtigen politischen Ämtern Aufnahme, als auch solche Pflegepersonen, die sich an der sogenannten „Euthanasie“ beteiligten oder aber dem Unrechtsregime – zumeist unter großem persönlichen Risiko für Leib und Leben – entgegenstellten. Selbstverständlich dürfen auch die Lebensgeschichten und Schicksale der Förderer und Praktiker der jüdischen Krankenpflege nicht fehlen.
Beachtung finden schließlich Herausgeber und Redakteure von Pflege-Fachzeitschriften, Vertreter von Berufsorganisationen, der Wohlfahrtsverbände und der „Behinderten-Pflege“, Pflegepersonen von „Lepra-Kranken“, „Krankenhaus-Fürsorgerinnen“, „Röntgenschwestern“, bedeutende Hebammen, Gründer und Vorsteher von Krankenpflegeschulen sowie Kranken-pflegelehrer, Vertreter der „Kriegskrankenpflege“, Krankenschwestern in Internierungslagern und der Flüchtlingshilfe, aber auch Protagonisten der „Häuslichen Krankenpflege“, Förderer der „Laienkrankenpflege“, Vertreter der „Hospizarbeit“ und der „Psychiatrischen-Pflege“.
Insgesamt betrachtet zeichnet der 8. Band des Biographischen Lexikons zur Pflegege-schichte, der mit den Bänden 1 bis 7 durch zahlreiche Querverweise verknüpft ist und ein Gesamtverzeichnis der bislang darin bearbeiteten Personen enthält, ein buntes Bild der inter-nationalen Pflegegeschichte in Lebensbildern, das als probates Nachschlagewerk und „Lese-buch“ zur Pflegegeschichte in keiner Ausbildungseinrichtung der Gesundheits- und Kranken-pflege fehlen sollte.