In der Schule fallen diese verträumten Mädchen nicht weiter auf. Sie stören, anders als ihre männlichen Leidensgenossen, den Unterricht kaum. Sie können sich schlecht konzentrieren, lassen ihre Gedanken schweifen, und ihre Leistungen sind schwach. Die Misserfolge häufen sich, ihr „Aufbruch ins Leben“ findet unter erschwerten Umständen statt. Sie beginnen immer wieder neue Ausbildungen und schließen keine ab. Als erwachsene Frauen wirken sie chaotisch und leiden unter starken Stimmungsschwankungen. Andererseits verfügen sie oft über spezielle Begabungen, vor allem im künstlerisch-gestalterischen Bereich, und stecken voller prächtiger Ideen. Sie leiden an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/?Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die je nach individueller Ausprägung Krankheitswert erlangen kann. Je früher die richtige Diagnose gestellt wird, desto größer ist die Chance, dass die Betroffenen ihr hohes Potenzial doch noch auszuschöpfen lernen und zu einem erfüllten Leben finden.
Im Zentrum dieses Buches stehen die Schicksale von sechzehn Frauen, deren Geschichten erzählt und kommentiert werden. Wie in „ADHS bei Erwachsenen“ und „Wir fühlen uns anders“ - weitere erfolgreiche Bücher der Autorin - ergibt sich das Bild zahlreicher Tragödien, die bereits im ersten Akt vermeidbar gewesen wären - und selbst im fünften immer noch sind.