Auflage | 2. Aufl. 2017. X, 220 S. 428 Farbabb. 270 mm |
Seiten | X, 220 S., 428 Abb. |
Verlag | Elsevier |
ISBN | 9783437450914 |
Artikel-Nr. | 307102 |
Wörle & Pfeiff: Yoga als Therapie
Offen zugegeben: Ich bin kein Yoga-Talent. Dynamic Yoga brachte mir in jüngster Vergangenheit den Muskelkater meines Lebens ein. Nach der fünften Einheit gab ich auf. Jetzt, einige Wochen später, liegt das Buch „Yoga in der Therapie“ von Luise Wörle und Erik Pfeiff vor mir und erklärt, dass viele Menschen mit Yoga beginnen, „weil sie Beschwerden oder Schmerzen haben“. Es macht mich auf die Achtsamkeitspraxis aufmerksam, die ich im Rahmen der Yoga-Einheiten bisher nicht verinnerlicht hatte – obwohl ich sie im physiotherapeutischen Alltag bereits auf ähnliche Weise anwende und meinen Patienten vermittle.
Auf 220 Seiten bietet das Buch zunächst eine informative Einführung in die Grundlagen des Yoga, gefolgt von einem Kapitel über diagnostische Tests für alle großen Gelenke. Vorbereitende Positionen mit bebilderter Übungsbeschreibung vermitteln notwendige Praxisgrundlagen.
Unterteilt in Übungen für Lendenwirbelsäule, Brustkorb und Rippen, Brustwirbelsäule, Schultergürtel, Halswirbelsäule und Kiefergelenk, Ellbogen und Handgelenk, Hüfte und Knie finde ich ein breites Spektrum an Übungen mit unterschiedlichem Leistungsanspruch. Dort erkenne ich vieles aus dem physiotherapeutischen Bereich wieder. Fettgedruckte Ziele über Übungsbeschreibung und Bebilderung dienen als Wegweiser.
Und dann schlage ich das nächste Kapitel auf, in dem mir Worte entgegenspringen, die ich in meinem Leben noch nicht gesehen und gehört habe: von Ardha Candrasana bis zu Virasana, übersetzt: Halbmond und sitzender Held. Bitte was?! Auf den folgenden Seiten lerne ich die Bedeutung der Übungen kennen, die dazugehörige Körperhaltung, unterteilt in Basis- und Feinarbeit, und schaue mir das nebenstehende Übungsbild an. Eine genaue Anleitung der Abfolge notwendiger Bewegungen ermöglicht selbst mir als Yoga-Laie die korrekte Ausführung. Beim Handstand angekommen, lege ich eine Pause ein und befasse mich mit dem nächsten Kapitel: Faszienarbeit.
Hier werden vielfältige, hauptsächlich dehnende Übungen vorgestellt. Fettgedruckte Zielangaben dienen wiederum als Wegweiser, während eine bezifferte Anleitung und Bilder des schrittweisen Übungsaufbaus den genauen Übungsablauf zeigen. Auch hier kommen mir viele Übungen aus dem Therapiealltag bekannt vor. Die hier vorgestellte Übungsanleitung ist eine wunderbare Grundlage für die Leitung von Gruppen. Im letzten Kapitel erfahre ich, wie ich Teile der Übungen in meinen Alltag integrieren kann – schließlich trainieren wir unseren Körper 24 Stunden pro Tag.
Dieses Buch vermittelt die positive Wirkung des Yoga und gibt einen Eindruck seiner Übungsvielfalt mit konkreter Anleitung. Daher: Insgesamt ein sehr informatives Buch, das Therapeuten sowie Laien als Ideengeber für die nächste Gruppenstunde oder Therapieeinheit dient. „Tu’s einfach!“ lautet die Headline eines der vorderen Kapitel zum Thema „Motivation und kognitive Interventionsstrategien“. Und ja, das Buch hat mich motiviert, mich selbst auch noch einmal persönlich näher mit Yoga zu beschäftigen.
Rezensiert von Kristina Jago