Pflege- und Betreuungsberichte professionell schreiben

Löser: Pflege- und Betreuungsberichte professionell schreiben. schlütersche

Der Pflegebericht gilt als Grundlage der Pflege- und Interventionsplanung und des gesamten Pflegeprozesses und muss entsprechend professionell und aussagekräftig gestaltet werden. Dieses Buch erklärt, wie das geschehen kann.

Die erfahrene Autorin ist Diplom-Pädagogin, Lehrerin für Pflegeberufe, Fachkrankenschwester, Auditorin und Dozentin und legt ihr Buch in der aktuell sechsten, überarbeiteten Auflage vor.

Sie greift dabei das Thema Pflegebericht aktuell und kontextgerecht auf, indem die Rolle des Pflegeberichts in der Strukturierten Informationssammlung (SIS) und bei der Einstufung in einen Pflegegrad berücksichtigt wird.

Der Aufbau des Buches ist logisch und strukturiert. Zu Beginn steht der „Versuch einer Begriffsklärung“ und die Frage, was „professionell dokumentieren“ heißt. Kapitel 3 beschreibt die Bedeutung des Pflegeberichts und Gründe für die Berichterstellung, Kapitel 4 betont die Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Berichterstattung. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Gestaltung des Berichts (Stil, Abkürzungen, Fachbegriffe u.ä.), Kapitel 6 erklärt den Pflegebericht in Zusammenhang mit der SIS. Kapitel 7 beschäftigt sich mit den Verfassern des Berichts, Kapitel 8 mit dem Zeitpunkt und Kapitel 9 mit der Häufigkeit der Erstellung. Kapitel 10 erläutert Probleme in den verschiedenen Organisationsformen, Kapitel 11 die Besonderheiten in den unterschiedlichen Schichten. Kapitel 12 befasst sich ausführlich mit den Inhalten des Berichts. Kapitel 13 definiert, was nicht in den Bericht gehört, Kapitel 14 beschreibt den Bericht als Instrument der Meta-Evaluation. Kapitel 15 benennt die Eingliederung des Berichts ins Dokumentationssystem und Kapitel 16 die Nutzung im Pflegealltag, z.B. bei der Übergabe. Kapitel 17 beschäftigt sich mit dem Beobachten, Kapitel 18 liefert Formulierungshilfen. Kapitel 19 bespricht die Implementierung einer angemessenen Pflegeberichtserstattung und Kapitel 20 Trainingsmöglichkeiten. Kapitel 21 beschreibt die Rolle des Berichts als Bestandteil des QM, während Kapitel 22 die künftige Bedeutung des Berichts beleuchtet. Kapitel 23 thematisiert den Bericht im Zusammenhang mit Führung und Kapitel 24 beschäftigt sich mit häufigen Problemen. Den Abschluss des Buches bilden ein Gesamtliteraturverzeichnis und ein Register. Das Inhaltsverzeichnis erstreckt sich über sieben Seiten, es gibt keine Inhaltsübersicht zur ersten thematischen Orientierung. Die teilweise Formulierung der Überschriften als Fragen führt zu langen Überschriften, die in den Kopfzeilen der Seiten dann in entsprechend kleiner Schriftgröße gedruckt werden. Die Hauptkapitel 1, 4, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 17, 18, 21, 22, 24 umfassen nur ein bis vier Seiten.

Die Darstellung ist verständlich und richtlinienbezogen, die Gestaltung ansprechend: Der einspaltige Seitenaufbau ist durch die kurzen Absätze übersichtlich, Textfelder in Grautönen unterstützen den Inhalt. Die Textfelder haben gleichzeitig einen didaktischen Nutzen: Sie enthalten wichtige Fragen, Beispiele und Fazit und unterstützen damit die Lernorientierung.

Die Sprache ist fachgerecht und einfach gehalten, sodass Pflegemitarbeiter aller Professionen und Einsatzgebiete mühelos relevante Informationen gewinnen können. Trotzdem muss festgehalten werden, dass dieses Buch auch Selbstverständlichkeiten des Pflegealltags wiederholt und fixiert, die keinen Erkenntnisgewinn bringen, sondern nur die bewährte Praxis fundieren und vertiefen.

Für 26,95 Euro erhält der Leser ein 316 Seiten starkes Buch in Softcoverbindung, das aktuelles Wissen zum Pflegebericht strukturiert zusammenstellt und vertieft und als Nachschlagewerk zum Umgang mit Berichten dienen kann.

Rezensiert von Svenja Hahn