Auflage | 3. Aufl. 2017. X, 230 S. m. 118 Farbabb. 24 cm |
Seiten | 227 S., 118 Abb. |
Verlag | Elsevier |
ISBN | 9783437469428 |
Artikel-Nr. | 300045 |
von Christina Burger – Physiotherapeutin
Das Buch „Das Kind in der Vojta-Therapie" - Praxisbegleiter für Eltern und Therapeuten in der 3. Auflage - ist ein Standardwerk vor allem für Vojta-Therapeuten, die ihre Kompetenzen im Umgang mit kleinen Patienten und deren Bezugspersonen erweitern wollen. Das Buch ist aber auch für Eltern geschrieben, die gern den therapeutischen Verlauf begleiten und verstehen wollen bzw. selbst als Hausaufgabe die Vojta-Therapie bei ihren Kindern anwenden. Die Autorin Heidi Orth arbeitet schon seit vielen Jahren in eigener Praxis mit Schwerpunkt auf die Behandlung von neurologischen Entwicklungsstörungen bei Kindern. Sie ist Gründungsmitglied der Internationalen Vojta-Gesellschaft und arbeitet im Lehrteam von Prof. Dr. Vojta in der Aus- und Weiterbildung für Therapeuten und Ärzte. Ihre Studien-Abschlussarbeit schrieb sie zum Thema „Die Mitarbeit der Eltern in der Vojta-Therapie“. In diesem Buch bringt sie ihre jahrelange Erfahrung und ihr großes Einfühlungsvermögen ein.
Für Eltern ist es schwierig zu verstehen, warum nicht einfach das geübt wird, was nicht funktioniert. In der Vojta-Therapie wird versucht, den Zugang über die Ausgangslagen zu finden. Es ist ein Anliegen des Buches, über ein besseres Verständnis für diese „Umwege“ die Motivation für die Therapie zu stützen.
Das Buch ist eingeteilt in zwei Hauptteile – die Grundlagen und die Praxis. Die Grundlagen auf 68 Seiten beschreiben in vier Kapiteln das Vojta-Prinzip, die motorische Entwicklung im ersten Lebensjahr, Diagnostik und therapeutische Grundlagen sowie Reflexlokomotion als zentrales Element der Vojta-Therapie. Der Praxisteil beschäftigt sich über 140 Seiten mit dem Reflexkriechen aus der Bauchlage, mit dem Reflexumdrehen aus der Rückenlage und der ersten Position (Hockposition) und weiteren therapeutischen Möglichkeiten.
In einem zusätzlichen Kapitel geht die Autorin auf ein ihr sehr wichtiges Thema ein: der Zusammenarbeit von Therapeuten, Eltern und Kindern.
Das Buch ist sehr anschaulich illustriert - im ersten Teil „Grundlagen“ mit vielen Fotos über die Entwicklungsschritte im ersten Lebensjahr. Im Kapitel "Diagnostik und therapeutische Grundlagen" finden sich die Lagereaktionen nach Vojta übersichtlich in einer Tabelle auf einer Doppelseite wieder. Der Praxisteil wird mit zahlreichen Aktzeichnungen illustriert, auf denen das Reflexkriechen und Reflexumdrehen sowie die erste Position und weitere therapeutische Möglichkeiten sehr anschaulich erklärt werden, mit entsprechenden Bildunterschriften und den Richtungsangaben mit Pfeilen und den genau eingezeichneten Auslösungszonen nach Vojta.
Auf jeder Seite finden sich Boxen zur Hervorhebung und Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte unter „Merke“ sowie weitere Boxen mit Praxistipps.
Im Anhang gibt es ein für die Therapie hilfreiches Tabellarium zum schnellen Nachschlagen mit allen Beobachtungsmerkmalen und den dazugehörigen Ausweichbewegungen und den passenden Praxistipps zum Reflexkriechen, zum Reflexumdrehen Phase I und II sowie zur ersten Position ab dem achten Monat. Weiter gibt es im Anhang ein Glossar für die im Buch verwendeten therapeutischen Fachbegriffe.
Ein hilfreiches und wichtiges Kapitel ist das Kapitel über die „Zusammenarbeit von Therapeuten, Eltern und Kindern“. Hier werden die Themen Motivation, Kommunikation, Beziehung und Zusammenarbeit sowie Erschwernisse bei der Umsetzung und besondere Chancen der Vojta-Therapie auf 40 Seiten genau besprochen. Die vielen Praxisbeispiele in diesem Kapitel geben Einblicke in den Praxisalltag und zeigen mögliche Lösungen für Probleme, die in konkreten Behandlungssituationen auftreten können. Ganz am Ende beantwortet die Autorin „Häufig gestellte Fragen“ von Eltern zu den Aufgaben der Eltern, zur Durchführung der Therapie, zu der Anwendungshäufigkeit und Therapiedauer, zum Umgang mit dem Kind und zu weiteren Themen.