Diese Arbeit widmet sich dem verbreiteten Phänomen des Schweigens unter PflegeheimbewohnerInnen. Was verbirgt sich hinter diesem, für eine kommunikative Gesellschaft sonderbaren Verhalten? Die Autorin befragt dazu die BewohnerInnen selbst. Dabei stützt sich die Ethnologin nicht nur auf Interviews mit SeniorInnen unterschiedlicher kognitiver Voraussetzung, sondern bemüht sich ebenfalls um ein 'praktisches Verstehen' im Rahmen der Teilnehmenden Beobachtung. Dafür zieht sie kurzerhand selbst drei Wochen das Heim ein. Eine solche wissenschaftliche Untersuchung 'auf Augenhöhe' kann als methodisches Novum in der Alten- und Pflegeforschung angesehen werden. Das Buch erlaubt Erkenntnisse über Interaktion und Wahrnehmung unter PflegeheimbewohnerInnen. Darüber hinaus bietet es methodische Ansätze für kreative ForscherInnen, die ein Interesse an einem neuen Zugang und einer respektvollen Arbeit haben.